Herr Mousahebi,
wie kam Ihnen die Idee zum ASA Film Festival?
Zur Zeit des Afghanistan-Krieges wollte ich einen Film über Kinder machen, von den Menschen, die nun Opfer der unmenschlichen und erniedrigenden Politik der Regierung geworden sind. Doch als ich vor Ort war, kam ich zu dem Schluss, dass ein oder zwei Filme dieser Tragödie nicht gerecht werden würden.
Damals entstand die Idee ein Festival ins Leben zur rufen, zu dem wir Filmemacher aus der ganzen Welt einladen könnten, um über humanitäre Themen aufzuklären, Denkanstöße zu liefern und so auch als Gemeinschaft eine globale Wirkung zu erzielen.
Asa“ bedeutet auf Persisch übrigens Ruhe und Entspannung. Das, was wir eigentlich erreichen wollen und was Trost spenden soll.
Hat das ASA Film Festival eine Mission?
Mit dem ASA Film Festival möchte ich gemeinsam mit anderen Filmemachern die Botschaft der Freundschaft verbreiten und zugleich auf Unrecht und Unmenschlichkeit hinweisen, aufrütteln - in diesem Jahr haben wir uns entschieden, besonders Chancengleichheit in den Fokus zu stellen. Ein Menschenrecht, das vielerorts noch immer fehlt. Die Aufklärung, darüber und der Anstoß gemeinsam etwas daran zu ändern, das ist die Mission.
Gibt es einen Film, ein Thema, einen Programmpunkt, auf den Sie sich dieses Jahr besonders freust?
Jeder humanitäre Film ist ein großes Ereignis, jeder Filmemacher oder jeder Mensch ist ein Botschafter der Freundschaft und der Menschlichkeit. Die sind schwerpunkte vom ASA, deswegen sind die ASA-Filme alle etwas Besonderes für mich.
Wie gut passt das ASA Festival zu Weimar?
Ich denke, das ASA und Weimar sind sowas wie gute Freunde. Weimar ist eine Stadt der Höflichkeit und der Kunst von Goethe bis Bach.
Mit dem Festival habe ich schon Erfahrungen in Teheran und Genf gesammelt, aber in Weimar ist es ganz anders. Und ich persönlich habe das Gefühl, auch wenn ich aus dem Iran komme, bin ich eigentlich in Weimar geboren oder zumindest wiedergeboren.
Der Filmemacher Majid Mousahebi ist Direktor des 3. ASA Film Festivals in Weimar. Er selbst ist im Iran geboren und aufgewachsen. Ausschließlich für die Berichterstattung über das Festival, können Sie dieses Interview ganz oder in Auszügen verwenden. Bei Nachfragen melden Sie sich gern per Mail oder telefonisch bei uns.